Was ist Fermentolyse?
Die Fermentolyse ist eine Variante der klassischen Autolyse und eignet sich besonders, wenn bereits ein hoher Anteil an Flüssigkeit für den Hauptteig in Vorstufen, wie Sauerteig oder Vorteig gebunden ist. Oft bleibt dann nicht genug Flüssigkeit für eine traditionelle Autolyse übrig. Für einen Fermentolyseteig werden Mehl, Wasser und Vorstufen, wie Sauerteig oder Poolish (Vorteig) direkt miteinander vermischt. Der Teig ruht dann meist zwischen 20 und 40 Minuten – deutlich kürzer als beim Autolyseteig. Warum? Weil durch die enthaltenen Triebmittel (Sauerteig oder Vorteig) schon langsam die Fermentation (Gärung) beginnt.
Vorteile der Fermentolyse
Die Fermentolyse bringt mehrere Vorteile für die Teigstruktur und die Knetzeit:
- Verkürzte Knetzeit: Durch die Vorverquellung der Stärke und die beginnende Glutenentwicklung während der Fermentolyse reduziert sich die spätere Knetzeit. Dies beugt einer übermäßigen Teigerwärmung vor, was besonders für empfindliche Getreidesorten wie Dinkel wichtig ist.
- Stärkere Dehnbarkeit: Die Säure aus Sauerteig oder im geringeren Maß auch im Vorteig hilft dabei, das entstehende Klebergerüst zu stärken. Diese Struktur ermöglicht eine bessere Dehnbarkeit, was dafür sorgt, dass der Teig die entstehenden Gärgase hält und das Brot luftig wird.
- Optimale Teigstruktur: Die Kombination von Säure und beginnender Glutenentwicklung sorgt dafür, dass der Teig beim Aufgehen stabil bleibt und sich gut ausdehnen kann. Das Resultat ist ein Brot mit gutem Volumen und einer gleichmäßigen, luftigen Krume.
Wann ist ein Fermentolyseteig sinnvoll?
Diese Methode ist eine gute Wahl, wenn du mit Vorstufen wie Sauerteig oder Vorteig arbeitest und nicht genügend freie Flüssigkeit für eine Autolyse hast. Sie ermöglicht eine schnelle und effiziente Glutenentwicklung, was den Prozess beschleunigt, ohne auf Qualität und Textur zu verzichten.
Bei Teigen mit empfindlichen Getreidesorten wie Dinkel oder Urgetreide verbessert die Fermentolyse die Stabilität und Struktur des Teigs zusätzlich.
Persönliche Erfahrungen und Tipps
Ich finde die Fermentolyse besonders hilfreich bei Dinkelbroten. Denn mit dieser Methode kannst du die Knetzeit verkürzen – gerade empfindliche Dinkelteige sollten ja nicht zu lange und intensiv geknetet werden. Gerade bei reinen Dinkelteigen würde ich dir empfehlen, die Knetschüssel samt Fermentolyseteig während der Ruhezeit in den Kühlschrank zu stellen. So kannst du einer zu schnellen Teigerwärmung beim Kneten zusätzlich vorbeugen.
Häufige Fragen zur Fermentolyse
Hier sind Triebmittel wie Sauerteig oder Vorteig bereits im Teig enthalten, während die Autolyse nur aus Mehl und Wasser besteht.
Sie dauert etwa 20 bis 40 Minuten. Kürzer als bei einer Autolyse, da hier bereits Triebmittel enthalten sind.
Dinkel hat eine empfindlichere Glutenstruktur als Weizen. Die Säure aus dem Sauerteig stabilisiert diese und verbessert die Teigdehnbarkeit und das spätere Volumen des Brotes. Gleichzeitig kann die Knetzeit verkürzt werden.
Dadurch verkürzt sich die Knetzeit erheblich, was die Teigerwärmung reduziert und die Teigstruktur schützt.
Wende diese Methode an, wenn ein großer Teil der Flüssigkeit bereits in Vorstufen wie Sauerteig enthalten ist und keine ausreichende Flüssigkeit mehr für die Autolyse zur Verfügung steht.