Französisches Baguette mit lockerer Krume, mit einem karierten Tuch und Brotmesser auf einem französischen Holzbrett.
Knusprig & luftig mit nur 4 Zutaten

Baguette backen wie in Frankreich – einfach & original

Du hast Lust auf original französisches Baguette – und fragst dich, ob du das auch zuhause hinbekommst? Ich zeige dir Schritt für Schritt wie du mit Zeit, wenig Hefe und etwas Geduld ein Baguette backst, das außen knusprig, innen luftig und voller Aroma ist. Mein Rezept habe ich so lange optimiert, bis es dir garantiert gelingt und schmeckt wie in Frankreich – mit praktischen Tipps aus meiner Backpraxis.
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Vorbereitungszeit50 Minuten
Gesamtzeit2 Tage 4 Stunden 30 Minuten

Inhalt

Was macht ein original französisches Baguette aus?

Du liebst knusprige Kruste, goldene Farbe und diese luftige, aromatische Krume wie beim Bäcker in Frankreich? Genau dafür ist dieses Baguette-Rezept mit nur 4 Zutaten gemacht. Der Teig reift lange und kalt, das bringt viel Geschmack, eine stabile Teigstruktur und sorgt dafür, dass du am Backtag mit wenig Aufwand ein richtig gutes Baguette selber backn kannst. Ein echtes frnazösiches Baguette besteht nur aus Mehl, Wasser, Salz und Hefe – sonst nichts. Den unverwechselbaren Charakter bekommst du durch:

  • Lange, kühle Teigführung: Sie baut Aromen auf (malzig, nussig, leicht milchsauer) und stabilisiert den Kleber (Gluten), dadurch gelingen die typischen großen Poren.
  • Passendes Mehl: Französisches T65 liefert die ideale Balance aus Protein und Mineralstoffen, die Krume bleibt elastisch, die Kruste wird dünn und splittrig.
  • Schonende Aufarbeitung: Beim Formen wird Spannung aufgebaut, ohne die Gärgase (Luftbläschen) wieder rauszudrücken.
  • Richtiger Einschnitt + Dampf: Die schrägen, überlappenden Schnitte geben den Ofentrieb Raum zur Entfaltung. Ein kräftiger Dampfstoß (Schwaden) hält die Oberfläche zunächst elastisch – so kann das Baguette im Ofen länger aufgehen und die Kruste reißt kontrolliert an den Schnitten auf.

Fun Fact: Baguette & Frankreich

Baguette ist in Frankreich echtes Kulturgut, die traditionelle Baguette-Handwerkskunst wurde 2022 in die Liste des immateriellen UNESCO-Kulturerbes aufgenommen. Ich finde, das ist ein Grund mehr, sich Zeit für die lange, aromatische Teigführung zu nehmen.

Französisches Baguette mit lockerer Krume, mit einem karierten Tuch und Brotmesser auf einem französischen Holzbrett.

Kann ich das auch zuhause backen?

Ja und zwar ohne Profi-Ofen! Mit einem gut vorgeheizten Haushaltsbackofen, Dampf (Schwaden) und etwas Übung gelingt dir das Baguette wie in Frankreich auch zuhause zuverlässig.

Wie gelingt die Kruste?

Backe dein Baguette sehr heiß an: Heize deinen Backofen (Ober-/Unterhitze) zusmamen mit einem mit Backstahl/-stein oder vorheizten Blech auf 250 °C auf. Die geformten Baguette-Teiglinge einschießen und sofort kräftig schwaden (Wasserdampf). Nach 8–10 Minuten öffnest du die Ofentür einmal weit, um den Dampf abzulassen. Falls deine Baguttes schon gut Frabe bekommen haben, reduzierst du die Temperatur jetzt auf ca. 230 °C. So bleibt die Oberfläche am Anfang elastisch, das sorgt für maximalen Ofentrieb und wird anschließend dünn, knusprig und gleichmäßig gebräunt.

Sonja Bauer mit einer Schürze und beim Brot formen hinter einem Holztisch mit einer Backsteinmauer im Hintergrund.
Nahaufnahme von einem französischen Baguette mit lockerer Krume, mit einem karierten Tuch auf einem rustikalen Holzbrett.

Wie viel Zeit brauche ich?

Rechne mit rund 50 Minuten aktiver Arbeitszeit, aufgeteilt auf mehrere kurze Schritte, dazwischen ruht der Teig und macht die meiste Arbeit ganz allein. Die Reifezeit im Kühlschrank beträgt 40–48 Stunden, genau diese Geduld sorgt für das tolle Aroma und die schöne, luftige Krume. Am Backtag brauchst du dann noch ca. 2,5–3 Stunden für Akklimatisieren (der Teig nimmt Raumtemperatur an), Formen, Stückgare (geformter Teig reift) und Backen. Klingt viel? Die meiste Zeit ist Wartezeit – und sie zahlt sich geschmacklich wirklich aus! Der Backtag selbst wird dadurch angenehm und entspannt.

Brauche ich spezielles Equipment?

Ein Profi-Ofen ist nicht nötig, du kannst alles zu Hause umsetzen. Praktisch sind eine Rasierklinge oder Grignette* (Bäckermesser) zum Einschneiden und ein Bäckerleinen (oder alternativ ein gut bemehltes Küchentuch mit etwas festerem Stoff), damit die Teiglinge stabil ruhen. Für Dampf im Ofen kannst du eine hitzebeständige Schale (die nicht springt) mit aufheizen und zu Backbeginn heißes Wasser hineingeben. Ein Backstahl oder -stein ist zwar kein Muss, bringt aber spürbar mehr Ofentrieb und eine besonders knusprige Unterseite. Wenn du öfter Brot backst, lohnt er sich sehr! Ich backe fast alles auf meinem Backstahl, von Brot über Brötchen bis süßes Hefegbäck.

Französisches Baguette, mit einem karierten Tuch und Brotmesser auf einem französischen Holzbrett.

Welche Zutaten in echtes Baguette gehören – und warum

Ein original französisches Baguette lebt von vier Zutaten:

  • Mehl: Am liebsten T65, damit bekommst du die typisch aromatische und luftige Krume und eine dünne, splittrige Kruste. Alternativ funktionieren auch deutsches Weizenmehl Type 812 oder 550 (Österreich: W 700). Bei deutschem Mehl empfehle ich 10 g inaktives Backmalz bzw. etwas Gerstenmalzextrakt* je 500 g Mehl, das gibt den Hefen Nahrung während der langen Reifezeit, Aroma und unterstützt die Bräunung. Hier gibts mein Rezept für selbst gemachtes inaktives Backmalz.
  • Wasser (kühl aus der Leitung): Hält die Teigerwärmung beim Kneten in Schach und sorgt für eine saftige Krume. Gib den letzten Schluck Wasser portionsweise am Ende der Knetzeit hinzu (wenn der Teig schon so gut wie ausgeknetet ist), bis der Teig weich-elastisch ist. Das nennt man Bassinage.
  • Salz: Stabilisiert die Teigstruktur (Glutennetzwerk), rundet den Geschmack ab und steuert die Gärung – so geht der Teig langsam und kontrolliert auf.
  • Hefe (sehr wenig): 3 g Frischhefe reichen völlig – die Zeit im Kühlschrank erledigt den Rest. So bleibt das Aroma fein und ausgewogen.
Französisches Baguette mit lockerer Krume, mit einem karierten Tuch auf einem französischen Holzbrett.

Meine 5 besten Zubereitungstipps für dein perfektes Baguette

1) Autolyse nicht auslassen
Mische Mehl und kühles Wasser, bis keine Mehlnester mehr da sind, und lass den Teig 30–60 Minuten ruhen. Dadurch wird er von allein dehnbarer, du musst kürzer kneten (das schont den Teig) und du bekommst mehr Volumen. ➞ Ziel: Der Teig fühlt sich danach glatter und geschmeidiger an.

2) Kneten mit Ziel – nicht nach Gefühl
Knete nur so lange, bis der Fenstertest klappt und die Teigtemperatur 22–24 °C erreicht ist. Feintuning mit Bassinage: die letzten 20 g Wasser zum Schluß schluckweise einkneten, bis der Teig weich-elastisch ist und sich vom Schüsselboden löst. ➞ Ziel: Dünn ausgezogen reißt der fertige Teig nicht sofort.

3) Sanft vorformen & formen
Beim Preshape nur leicht straffen, beim Formen die eingeschlossene Luft mitnehmen und nicht herausdrücken. Arbeite mit so wenig Mehl wie möglich (Arbeitsfläche nur leicht bestäuben) – Mehlschichten zwischen Teiglagen verhindern die Verklebung und bremsen den Ofentrieb. ➞ Ziel: Der Teigling behält Volumen und wirkt federnd und nicht kompakt.

4) Knappe Gare treffen
Die Teiglinge sollten vor dem Backen noch etwas Reserven an Triebkraft haben. Teste das mit der Fingerprobe: Drückst du die Teigoberfläche sanft ein, springt die Delle langsam und nicht komplett zurück. Das ist die perfekte, knappe Gare. ➞ Ziel: Fühlt sich lebendig-elastisch an – nicht schlaff (Übergare) und nicht sehr straff oder gar bockig (Untergare).

5) Einschnitt & Dampf – die halbe Miete
Schneide 3–4 lange, leicht überlappende Schnitte schräg zur Längsachse, die Klinge flach (30–45°) halten. Backe heiß bei 250 °C an und schwade sofort kräftig; nach 8–10 Minuten den Dampf ablassen und bei Bedarf auf 230 °C senken. So bekommt dein Baguette die typische Optik, einen tollen Ofentrieb und eine herrlich zartsplittrige und knusprige Kruste. ➞ Ziel: In den ersten 10 Minuten siehst du einen deutlichen Ofentrieb entlang der Schnitte.

Grafik mit der Anleitung für das richtige Einschneiden bei französischem Baguette.

Zeitplan für dein Baguette – Schritt für Schritt

Tag 1 – Teigzubereitung
16:00 – Autolyse ansetzen (Mehl + kaltes Wasser), 60 Min. ruhen lassen
17:00 – Hefe + Salz einkneten, Bassinage nach Bedarf
17:50 – Dehnen & Falten
18:20 – Dehnen & Falten, dann abgedeckt 40–48 Std. bei 4–5 °C in den Kühlschrank

Tag 3 – Backtag
15:00 – Teig aus dem Kühlschrank holen, 60 Min. akklimatisieren (Ziel: 18–20 °C).
16:00 – Preshape: Teiglinge schonend zu Zylindern aufrollen, 20–30 Min. im Bäckerleinen entspannen lassen (Teigschluss oben, glatte Seite unten).
16:25 – Ofen mit Backstahl/-stein auf 250 °C vorheizen (ca. 40 Min. je nach Ofen).
16:30 – Formen: Schonend, aber mit Spannung längliche Baguettes formen, zurück ins Leinen geben (Teigschluss oben, glatte Seite oben).
16:30–17:10 – Stückgare ca. 40 Min. bis zur knappen Gare (Fingerprobe: Delle springt langsam, aber nicht komplett zurück).
17:10 – Einschneiden (3–4 lange, flache, leicht überlappende Schnitte), einschießen und sofort kräftig schwaden.
17:10–17:35 – Backen ca. 25 Min. → nach 8–10 Min. Dampf ablassen, bei Bedarf auf 230 °C senken (optional die letzten 5–10 Min. Heißluft).

Französisches Baguette mit lockerer Krume, mit einem karierten Tuch auf einem französischen Holzbrett.
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Original französisches Baguette Rezept

Vier Zutaten, viel Ruhe – und du bekommst Baguette wie vom französischen Bäcker: außen knusprig und innen luftig. Am Backtag bleibt’s entspannt: formen, einschneiden und heiß backen.
Rezept von Sonja
Vorbereitung: 50 Minuten
Backzeit: 25 Minuten
Gesamtzeit: 2 Tage 4 Stunden 30 Minuten

Empfohlenes Zubehör

4 Stück à 210−215 g Teigeinlage

Zutaten

Für den Teig

  • 500 g franz. Weizenmehl T 65 - oder gutes Weizenmehl Type 812 oder 550
  • 320 g kühles Wasser
  • 3 g Frischhefe
  • 12 g Salz
  • 20 g kühles Wasser, bei Bedarf - (Bassinage)

Zubereitung 

TAG 1: Teig zubereiten

  • Mehl und kühles Wasser kurz, aber gründlich mischen. 60 Min. abgedeckt bei Raumtemperatur ruhen lassen. (Autolyse)
    500 g franz. Weizenmehl T 65
    320 g kühles Wasser
  • Hefe und zugeben und 10 Min. langsam kneten.
    Zum Schluss 2–3 Min. schneller auskneten, bis der Fenstertest gelingt. Dabei das Salz und je nach Teiggefühl bis zu 20 g Wasser schluckweise (Bassinage) einarbeiten.
    (Ziel-Teigtemperatur: 22–24 °C)
    3 g Frischhefe
    12 g Salz
    20 g kühles Wasser, bei Bedarf

Stockgare (1. Teigruhe) + Dehnen & Falten

  • Teig in eine leicht geölte Teigwanne oder Schüssel geben. 60 Min. bei Raumtemperatur (20–22 °C) anspringen lassen, dabei nach 30 Min. und 60 Min. dehnen & falten.
  • Anschließend für etwa 40−48 Stunden im Kühlschrank (bei 4−5 °C) reifen lassen.

TAG 3: Preshape, Formen + Stückgare (2. Teigruhe)

  • Teig aus dem Kühlschrank nehmen und 60 Min. bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen.
    Dann auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche 4 rechteckige Stücke abstechen, schonend mit etwas Spannung zu Zylindern aufrollen.
    20–30 Min. im Bäckerleinen entspannen lassen (Schluss oben, glatte Seite unten).
  • Schonend zu länglichen Baguettes formen, zurück ins Leinen (Schluss oben, glatte Seite unten) und ca. 40 Min. bis zur knappen Gare reifen lassen.
    (Fingerprobe machen: Delle springt langsam, nicht komplett zurück).

Backen

  • Ofen rechtzeitig mit Backstahl/-stein gut auf 250 °C Ober-/Unterhitze (Heißluft 230 °C) vorheizen (mind. 30 Min.).
  • Teiglinge direkt vor dem Backen 3–4× längs einschneiden → lang, flach (30–45°), leicht überlappend.
  • Einschießen und sofort kräftig schwaden (Dampf). Insgesamt 25 Min. backen, nach 10 Min. den Dampf ablassen und bei Bedarf die Hitze auf 230 °C reduzieren.
    Optional für die letzten 5–10 Min. auf Heißluft umschalten.
    Auf einem Rost auskühlen lassen.

Video

Meine Tipps

Wichtig beim Backen mit deutschem Mehl
Wenn du kein französisches Weizenmehl verwendest, empfehle ich dir die Zugabe von 10 g inaktiven Backmalz oder Gerstenmalzextrakt pro 500 g Mehl.
 
Zeitplan (Beispiel)
Tag 1 – Teigzubereitung
  • 16:00 → Autolyse ansetzen (Mehl + kühles Wasser)
  • 17:00 → Teig kneten
  • 17:50 → Dehnen & Falten
  • 18:20 → Dehnen & Falten + in den Kühlschrank stellen
Tag 3 – Backtag
  • 15:00 → Teig aus Kühlschrank nehmen
  • 16:00 → Preshape (Teiglinge zu Zylindern aufrollen)
  • 16:25 → Ofen mit Backstahl/-stein auf 250 °C vorheizen (ca. 40 Min. je nach Ofen).
  • 16:30 → Formen
  • 16:30–17:10 → Stückgare 
  • 17:10 → Einschneide, einschießen und sofort kräftig schwaden.
  • 17:10–17:35 → Backen, nach 8–10 Min. Dampf ablassen (optional die letzten 5–10 Min. Heißluft).
 
Du kannst Teig auch im Thermomix kneten
  • Autolyse: 1 Min. | Teigknetstufe mit kaltem (!) Wasser, 60 Min. abgedeckt quellen lassen.
  • Kneten: 6–7 Min. | Teigknetstufe; in den letzten 2 Min. Salz und ggf. Bassinage-Wasser durch die Deckelöffnung zugeben. Ziel-Teigtemperatur: 22–24 °C.
  • Danach wie oben beschrieben weiterverfahren.

Nährwerte pro Portion (ca.)

Kalorien: 455,8 kcal | Kohlenhydrate: 95,5 g | Eiweiß: 13 g | Fett: 1,2 g | : 1 Baguette
Lust auf mehr? Hier folgen passende Rezeptideen & hilfreiche Tipps.

Häufige Fragen zum Baguette Rezept

Kann ich auch 450er Mehl verwenden?

Gemeint ist meist Type 405 (Haushalts- oder Kuchenmehl). Für Baguette ist jedoch Type 550 die bessere Wahl, weil es in der Regel mehr Gluten (Eiweiß) mitbringt. Dieses stärkere Klebergerüst hält die Gärgase besser, sorgt für mehr Ofentrieb und eine luftigere Krume. Mit 405er wird die Krume meist feiner und die Kruste tendenziell blasser, weil Wasseraufnahme und Enzymaktivität geringer sind.

Wenn es 405er sein muss, klappt’s so trotzdem gut:
Reduziere die Wassermenge zunächst um 20 g, arbeite das restliche Wasser nach Bedarf schluckweise ein und gib zusätzlich 10 g inaktives Backmalz je 500 g Mehl dazu. Forme besonders schonend (Luft im Teig lassen) und schwade kräftig, dann bekommst du auch mit 405er eine schöne Kruste.

Alternativen/Tipps:

  • Kein T65 zur Hand? Mische z. B. 70 % Type 550 + 30 % Type 812 und ergänze etwas inaktives Backmalz.
  • Type 550 (DE) oder W700 (AT) sind top Alternativen und nah dran am franz. T65.
  • Type 812 funktioniert ebenfalls sehr gut (etwas herzhafter) – ich backe sehr gern damit.
  • Einkaufstipp für den Supermarkt: Achte auf den Eiweißgehalt, ca.11 % ist für Baguette prima. Das findest du in der Nähwertangaben, dort steht dann idealerweise ca. 11 g Eiweiß auf 100 g Mehl.

Kann ich das Baguette schneller zubereiten?

Ja. Für eine schnelle Variante lässt du den Teig bei Raumtemperatur bis zur guten Verdopplung reifen (insgesamt ca. 5–6 Stunden), dann formst und backst du wie beschrieben. Aber Achtung: Gerade die lange, kalte Führung bringt spürbar mehr Aroma und eine lockerere Krume.

Kann ich frische Hefe durch Trockenhefe ersetzen?

Klar. 3 g Frischhefe = 1 g Trockenhefe (instant). Instanthefe direkt mit dem Mehl mischen (das sind die üblichen Tütchen mit Trockenhefe aus der Backabteilung). Aktive Trockenhefe vorher kurz in Wasser auflösen.

Warum wird mein Baguette nicht luftig?

Luftige Krume scheitert selten an nur einem Punkt. Zu viel oder zu wenig Kneten (Teig kann nicht Gärgase gut halten). Zu fester Teig oder mehlschwaches Gluten. Reife falsch gesetzt (zu warm, zu kurz oder zu kalt). Beim Vor- und Formen nicht sanft gearbeitet (Luft aus dem Teig gedrückt). Vor dem Backen nicht die knappe Gare erreicht (Fingerprobe: Delle kommt langsam, nicht komplett zurück). Die richtigen Schnitte sind auch wichtig (lang, flach, leicht überlappend). Nicht heiß genug angebacken oder nicht ausreichend geschwadet.

Kurz gesagt: weicher Teig, kühle Reife, zarte Hände, heißer Ofen & viel Dampf – dann wird die Krume schön offen.

Kann ich Teig oder ungebackenes Baguette einfrieren?

Geht. Am unkompliziertesten ist aber fast fertig backen, komplett auskühlen und einfrieren, danach für 5–10 Min. bei 200–220 °C aufknuspern.
Einfrieren geht am besten so: Du kannst Teiglinge nach dem Preshape für einige Tage einfrieren. Danach über Nacht im Kühlschrank auftauen, 20–40 Min. entspannen lassen, dann formen, reifen lassen, backen. Plane eine etwas längere Stückgare ein und arbeite beim Formen extra sanft

Wie bewahre ich mein selbst gebackenes Baguette auf?

Am Backtag offen auskühlen lassen. Danach in Leinen oder einer Papiertüte lagern, so bleibt die Kruste knusprig. Nicht in Plastik wie Gefriertüten (wird weich). Für später aufheben: am besten einfrieren und kurz imOfen aufknuspern (siehe oben).

Nahaufnahme von einem französischen Baguette mit lockerer Krume, mit einem karierten Tuch auf einem rustikalen Holzbrett.

Mein Fazit

Dieses Baguette ist mein Go-to, wenn’s französisch knusprig und aromatisch sein soll – ohne Schnickschnack, mit zuverlässigem Ergebnis. Wenn du magst, probiere als Nächstes mein rustikales Baguette oder serviere das Baguette mit Tomaten-Feta-Creme, Mango-Curry-Dip oder meiner liebsten Himbeerkonfitüre ohne Kerne. Frisch aus dem Ofen brauche ich dau einfach nur gute Butter und etwas Fleur de Sel – eine himmlische Kombi!

Hinterlass mir gern eine Bewertung und einen Kommentar, dein Feedback hilft auch anderen beim Nachbacken.

Alles Liebe,

Unterschrift Sonja

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Hi, ich bin Sonja

Hier gibt’s gutes Brot, süße Ideen und Rezepte mit Gelinggarantie.
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28 Gedanken zu „Baguette backen wie in Frankreich – einfach & original“

  1. Ich hab das Baguette jetzt schon ein paarmal gemacht, und es schmeckt jedes Mal einfach super. Vielen Dank für das tolle Rezept. Sylvia

  2. Liebe Sonja – es ist vollbracht!! Meine ersten Baguettes nach deinem Rezept sind geboren. Ich bin mächtig stolz. Kruste schön kross, die Krume schön löchrig und schmeckt köstlich. Jedoch könnte die Krume trotz der Löcher noch etwas lockerer sein. Ich würde mir noch etwas mehr Ofentrieb wünschen. Ich glaube die 3/4 Gare habe ich nicht ganz getroffen.
    Im Kühlschrank stand der Teig 46 Stunden und hat schon die und andere Blase erzeugt. Danach habe ihn 1Stunde bei ca. 20 Grad akklimatisieren lassen. Beim Fingertest blieb eine kleine Mulde. Bei 3/4 Gare müsste er dich doch fast wieder zurück bilden. Hast du für mich einen guten Rat?
    LG Sieglinde

    1. Liebe Siglinde,
      erstmal Gratulation zu deinen ersten Baguettes. 🙂 Bei der Porung ist das richtige Aufarbeiten und Einschneiden ein sehr wichtiger Faktor. Der Ofen muss richtig schön heiß sein und gut geschwadet werden.
      Hast du den Teig im Thermi gemacht? Ich könnte mir vorstellen, dass der Teig eventuell relativ warm war nach dem Kneten und dadurch schneller fermentiert ist zu Beginn. Wäre also ein Versuch, die Zeit im Kühlschrank etwas zu reduzieren. Hast du die Temperatur im Kühlschrank mal kontrolliert? Das ist auch oft eine Fehlerquelle. Ich muss 4° einstellen um ganz unten 5° zu erreichen.
      Bei 3/4 Gare springt die Delle zu etwa 50% wieder zurück. Hier habe ich die Unterschiede unter „Fingerdrucktest“ beschrieben: Fachbegriffe rund ums Brot backen

      Herzliche Grüße,
      Sonja

    1. Ich würde es mit 80 g aufgefrischter versuchen.

      Leider war dein Kommentar im Spam Ordner, daher antworte ich erst jetzt. Vielen lieben Dank für für deinen Kommentar!

      Herzlichst,
      Sonja

  3. Hallo Sonja, ich liebe Dein Baguetterezept und habe es schon oft und erfolgreich nachgebacken. Jetzt bin ich endlich Besitzerin von Hefewasser und benutze dieses auch zunehmend gern. Kann ich denn dieses Baguettrezept auch einfach mit Hefewasser zubereiten? Was ich muss ich dafür beachten oder ändern? Großes Lob an dieser Stelle auch mal an deinen Blog und die tollen Rezepte!!! Viele Grüße, Katja

    1. Liebe Katja vielen Dank für dein Lob. Dann müsste man das Rezept total umbauen.
      Auf jeden Fall würde ich eine Biga oder einen Vorteig damit ansetzen. Flüssigkeit und Mehl von den Vorstufen dann in der Rezeptur abziehen.
      Vielleicht 150 g Poolish aus 75 g Mehl und 75 g Hefewasser herstellen. Dann bis zur Verdopplung im Raum stehen lassen, anschließend für 24-48h in den Kühlschrank geben. Diesen Vorteig dann für das Rezept benutzen.
      Probiert habe ich es allerdings noch nicht so. Vielleicht magst du lieber dieses Rezept mal ausprobieren? Daraus könntest du auch größere Baguettes formen: https://cookieundco.de/baguettebroetchen/

      Liebe Grüße,
      Sonja

  4. Liebe Sonja, jetzt ist mir genau das passiert, was Du in Deinem Text oben beschrieben hast🙈. Ich habe Baguettemehl T65 in einer Mühle bestellt und in der Zusammenstellung lese ich jetzt: Weizenmehl, Weizengluten, Gerstenmalz, Enzyme (Alpha-Amylasen). Hast Du mir einen Tipp, wie ich Dein tolles Rezept trotzdem umsetzen könnte? Hatte mich so über mein großes Mühlenpaket gefreut. Herzlichen Gruß und vielen Dank für deinen tollen Blog

    Lieben Gruß

    Birgit

    1. Liebe Sonja,
      möchte das Baguette gerne backen. Ich habe das. T65 von bon“gu. Es enthält noch Weizenmalz.
      Kann ich das Mehl verwenden?
      Herzlichen Dank für deine Antwort und viele Grüße
      Ulrike
      Die Dinkelbauernkruste ist mittlerweile unser Lieblingsbrot.
      Nach einem holprigen Start ist das Brot nun perfekt, und ich finde die Zubereitung herrlich unkompliziert.

          1. Bereits dreimal gebacken. Sind von Anfang an super geworden und schmecken toll!
            Herzlichen Dank, liebe Sonja.

  5. Liebe Sonja,
    ich habe gestern extra in der Mühle T65 Mehl gekauft, Teig angesetzt und heute morgen zufällig mit der Brille auf der Nase entdeckt, dass dem Mehl Enzyme zugesetzt sind… 🙁
    Muss ich den Teig jetzt entsorgen????

    1. Hallo,

      dann würde ich ihn nicht so lange reifen lassen. Meistens beschleunigen die Enzyme die Reife. Am besten nimmst du Mehl zum Aufbrauchen für Brötchen mit nicht so langer Teigführung. Zum Beispiel meine Mailänder Schrippen.
      Ich kann dir als T 65 das von der Bio-Mühle Eiling sehr empfehlen, das nutze ich selbst sehr gerne und es ist enzymfrei.

      LG Sonja

  6. Hallo, Sonja,

    trotz zweimaligem Versuch und penibler Einhaltung der vorgegebenen Parameter ist mir das Baguette nicht gelungen. Ich bin enttäuscht/frustriert. Entweder habe ich zuwenig oder zuviel Wasser daran. Der Teig geht im Kühlschrank nicht in dem erwartbaren Maß auf. Nach dem Backen habe ich eine sehr dicke Kruste und der Teig innen ist vergleichsweise nicht sehr löchrig und locker.
    Keine Ahnung, was ich falsch mache.
    Trotzdem liebe Grüsse
    Thomas

    1. Hallo,

      Baguettebacken gehört tatsächlich zu den Königsdisziplinen beim Backen und es gibt viele Fehlerquellen für deine Schilderung. Das Fängt beim Mehl selbst an, kann am Kneten liegen und auch am Backvorgang. Oftmals liegt es auch an der Aufarbeitung der Teiglinge. Ohne Bilder ist es für mich aus der Ferne ehrlicherweise noch schwerer zu beurteilen, warum das Ergebnis nicht zufriedenstellend bei dir ist.

      Eine dicke Kruste kann verschiedene Ursachen haben, wie eine zu hohe Backtemperatur, zu lange Backzeit, zu wenig Dampf während des Backens oder ein zu fester Teig.

      Welches Mehl hast du denn verwendet?

      LG Sonja

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