Heute habe ich für euch ein leckeres und einfaches Alltags-Brot…ein helles Weizenkrüstchen über Nacht. Warum ist es ein Alltagsbrot? Weil es eigentlich kaum Arbeit macht und trotzdem sehr lecker und aromatisch wird. Der Teig bekommt dabei viel Zeit zum gehen und macht die meiste Arbeit alleine. Dieses Rezept ist übrigens auch prima für Brotback-Anfänger geeignet. ♥
Falls ihr noch nicht so viel Erfahrung mit der Zeiteinteilung beim Brot backen habt (ich werde nämlich häufig deshalb gefragt…) könnte bei euch die Zubereitung folgender Maßen aussehen: Entweder bereitet ihr morgens den Teig vor, lasst ihn in Ruhe gehen und packt dann den geformten Teigling über Nacht in den Kühlschrank. Oder ihr bereitet den Teig abends vor, lasst ihn über Nacht wie beschrieben gehen, formt morgens den Teigling und backt ihn schon nach rund 90 Minuten Gehzeit. Beide Varianten funktionieren prima. Es gibt aber auch noch eine dritte Variante, um euch nun noch gänzlich zu verwirren… 😉 Den Teig in Ruhe abends zubereiten, über Nacht gehen lassen, morgens formen und im Gärkörbchen in den Kühlschrank packen und dann abends nur noch backen. So könnt ihr euch aussuchen, was bei euch am besten in den Alltag passt. Denn die reine Arbeitszeit beträgt dabei vielleicht gerade mal 20 Minuten.
Dies klingt im ersten Moment vielleicht auch alles etwas kompliziert, aber in Wirklichkeit ist es ganz easy. Ihr erhaltet ein sehr leckeres, lockeres und aromatisches Brot, das bekömmlich ist und nur sehr wenig Hefe enthält. Ihr braucht für dieses Weizenkrüstchen weder Sauerteig noch besondere Zutaten oder Mehle…♥
Zutaten für das Weizenkrüstchen über Nacht:
- 250g Weizenmehl Type 1050
- 250g Weizenmehl Type 550
- 310-330g Wasser (ich nahm 330g)
- optional: 10g Backmalz selbstgemacht oder gekauft (inaktiv)
- 2g frische Hefe (etwa ein erbsengroßes Stück)
- 10g Honig oder Rübensirup
- 12g Salz
- 10g Butter (alternativ vegane Margarine, z.B. Alsan)
- Roggenmehl zum Bestreuen
Für sehr kleine Mengen Hefe verwende ich gerne diese Löffelwaage und bin bisher damit sehr zufrieden. Sie tut ihren Dienst schon recht lange bei mir. 2g kann mit vielen „normalen“ Küchenwaagen aber noch recht gut abgewogen werden.
Weizenkrüstchen über Nacht zubereiten:
- Hefe und Honig/ Rübensirup in dem Wasser auflösen.
- Zusammen mit allen weiteren Zutaten (bis auf Butter und Salz) auf niedriger Stufe mischen und für mindestens 10 Minuten mit der Küchenmaschine verkneten. Butter und Salz nach etwa der halben Knetzeit hinzufügen.
- Den Teig abgedeckt in einer geölten Schüssel/ Teigwanne für ca. 10-12 Stunden bei Zimmertemperatur (20-22°C) gehen lassen. Wer möchte, kann den Teig zu einmal zu Beginn und ein weiteres mal während der Gehzeit falten (strech & fold).
- Danach ein Gärkörbchen bemehlen oder ein großes Sieb mit einem Geschirrtuch auslegen und leicht bemehlen.
- Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche schonend zu einem Brotlaib formen, in dem ihr ihn so oft zur Mitte hin zusammenfaltet, bis ein runder Laib entstanden ist (Hier seht ihr wie es geht.).
- Anschließend umdrehen und noch einmal rund wirken. Mit dem Schluss nach unten in das Gärkörbchen legen.
- Nochmals abgedeckt für etwa 90 Min. bei Zimmertemperatur gehen lassen oder für die Übernachtgare etwa 20 Minuten bei Zimmertemperatur anspringen lassen, danach über Nacht in den Kühlschrank geben (bei ca. 5°C). Den Teigling am nächsten Morgen für ungefähr 30-60 Minuten bei Zimmertemperatur akklimatisieren lassen.
- Rechtzeitig den Ofen auf 250°C Ober-Unter-Hitze vorheizen, gegebenenfalls zusammen mit einem großen Gusstopf (z.B. so einer).
- Gusstopf: Den Teigling nach der Gehzeit aus dem Gärkörbchen in den vorgeheizten Topf stürzen und den Deckel schließen. Für insgesamt 45-50 Minuten backen. Nach 20 Minuten der Backzeit die Temperatur auf 230°C senken. Nach weiteren 10 Minuten (also nach 30 Minuten der Backzeit) den Deckel entfernen. Tontopf: Den Teigling nach der Gehzeit in den Tontopf stürzen und den Deckel schließen. In den vorgeheizten Ofen geben und die Temperatur auf 230°C senken. Für etwa 60 Minuten backen und ca. 5-10 Minuten vor Ende der Backzeit den Deckel entfernen.
- Backzeit und -temperatur können in eurem Ofen leicht abweichen.
- Nach dem Backen das fertige Weizenkrüstchen über Nacht auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
Zubereitung im Thermomix®:
- Hefe, Honig/ Sirup und das Wasser in den Mixtopf geben, 2 Min./ Stufe 2.
- Alle weiteren Zutaten hinzufügen, 5 Min./ Teigknetstufe.
- Den Teig abgedeckt in einer geölten Schüssel/ Teigwanne für ca. 10-12 Stunden bei Zimmertemperatur (20-22°C) gehen lassen. Wer möchte, kann den Teig zu einmal zu Beginn und ein weiteres mal während der Gehzeit falten (strech & fold).
- Ein Gärkörbchen bemehlen oder ein großes Sieb mit einem Geschirrtuch auslegen und leicht bemehlen.
- Den Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche schonend zu einem Brotlaib formen, in dem ihr ihn so oft zur Mitte hin zusammenfaltet, bis ein runder Laib entstanden ist (Hier seht ihr wie es geht.).
- Anschließend umdrehen und noch einmal rund wirken. Mit dem Schluss nach unten in das Gärkörbchen legen.
- Nochmals abgedeckt für etwa 90 Min. bei Zimmertemperatur gehen lassen. Oder für die Übernachtgare etwa 20 Minuten bei Zimmertemperatur anspringen lassen, danach über Nacht in den Kühlschrank geben (bei ca. 5°C). Den Teigling nächsten Morgen für ungefähr 30-60 Minuten bei Zimmertemperatur akklimatisieren lassen.
- Rechtzeitig den Ofen auf 250°C Ober-Unter-Hitze vorheizen, gegebenenfalls zusammen mit einem großen Gusstopf (z.B. so einer).
- Gusstopf: Den Teigling nach der Gehzeit aus dem Gärkörbchen in den vorgeheizten Topf stürzen und den Deckel schließen. Für insgesamt 45-50 Minuten backen. Nach 20 Minuten der Backzeit die Temperatur auf 230°C senken. Nach weiteren 10 Minuten (also nach 30 Minuten der Backzeit) den Deckel entfernen. Tontopf: Den Teigling nach der Gehzeit in den Tontopf stürzen und den Deckel schließen. In den vorgeheizten Ofen geben und die Temperatur auf 230°C senken. Für etwa 60 Minuten backen und ca. 5-10 Minuten vor Ende der Backzeit den Deckel entfernen.
- Backzeit und -temperatur können in eurem Ofen leicht abweichen.
- Nach dem Backen das fertige Weizenkrüstchen über Nacht auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
12 Kommentare zu „Helles Weizenkrüstchen über Nacht“
Das klingt toll!! Ich hab keine Topf f
Du kannst deinen Ofen zusammen mit einem Blech oder Pizzastein auf 250
Super.Vielen Dankl
Muss ich das Brot mit Backpapier in den Topf geben? und wenn ich kein Gärkörbchen hab sondern ein Sieb mit Geschirrtuch verwende sollte das Brot auch mit dem Schuss nach unter rein? landet es dann nicht mit dem Schuss nach oben im Topf?? Backe zum ersten mal mit Topf 🙂
Liebe Grüße
Simone
Liebe Simone, du kannst den Teigling auch direkt in den Topf stürzen. Ich stürze ihn gerne auf Backpapier und hebe ihn dann in den Topf, weil ich das einschneiden so besser finde. Das Papier kannst du mit einem Kochlöffel oder Bratenwender dann etwas an der Topfrand andrücken, damit das Brot nicht so viele Falten am Rand bekommt. Wenn der Schluss im Körbchen unten ist, ist er beim Backen später oben und du braucht nicht einschneiden. Ist der Schluss im Körbchen oben, ist er bei backen unten und du musst einschneiden. Mach es so herum, wie du es schöner findest. LG, Sonja
Hallo,
muss den der Ton oder Römertopf nicht vorgeheizt werden?
LG
Gitti
Einen normalen Römertopf würde ich vorheizen, den ich benutzt habe (von Pampoered Chef) darf man leider nicht vorheizen. LG Sonja
Ich würde das Rezept gerne nachbacken, ich habe aber keinen Topf. Wie siehts dann aus mit den Backzeiten? Sollte ich zusätzlich Schwaden?
LG
Janina
Hallo,
die Backzeit bleibt gleich. Schwaden müsstest du direkt nach dem Einschießen und die Temperatur schon nach 10 Minuten reduzieren.
Viele Grüße,
Sonja
Moin. So, hab’s nachgebacken. Es ist nicht perfekt rund, sieht aber wahnsinnig lecker aus….und der Geruch…
Ich versuche mich dann mal in Geduld, min gespannt, wie es schmeckt.
Vielen dank für deine Rezepte und deine Inspiration
Klasse geworden! LG Sonja
Danke… Jetzt haben wir es probiert. Schmeckt wirklich super.