Luftige, angeschnittene Focaccia mit Sauerteig in eine Backform.
Super aromatisch mit langer Reifezeit über Nacht

Focaccia mit Sauerteig: Luftig, saftig & knusprig (einfaches Rezept)

Wenn Focaccia auf den Tisch kommt, duftet es sofort nach Italien: goldene Kruste, große Poren, innen saftig – und genau das gelingt dir mit meinem unkomplizierten Rezept für Focaccia mit Sauerteig. Der Clou: die lange Reifezeit über Nacht (auch „kalte Gare“ genannt) für extra Tiefe im Aroma, beste Bekömmlichkeit und diese schöne, lebendige Porung.
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Vorbereitungszeit35 Minuten
Gesamtzeit1 day 1 Stunde

Inhalt

Warum Sauerteig? Die Vorteile für Aroma und Konsistenz

Sauerteig ist hier die Geheimzutat für Geschmack und Struktur. Er bringt milde, nussige Noten, hält die Krume länger saftig und macht die Focaccia angenehm „leicht“ im Gefühl. Mit ein paar Faltzyklen bekommt der weiche Teig eine gute Spannung. So entstehen die begehrten, unregelmäßigen Luftblasen, genau wie es lieben!

Du bist vom Duft der Focaccia schon überzeugt, aber du hast noch keinen Sauerteig oder dein Starter ist noch nicht ganz so weit? Kein Problem! Backen soll Spaß machen und nicht stressig sein. Kein Problem

  1. Möchtest du in die Sauerteig-Welt eintauchen? Dann zeige ich dir hier Schritt für Schritt, wie du deinen eigenen Sauerteig ansetzen kannst.
  2. Du willst die trotzdem sofort eine ultimative Focaccia backen? Dann empfehle ich dir mein genauso knuspriges und luftiges Focaccia Rezept über Nacht (mit wenig Hefe). Dort lernst du alle wichtigen Techniken zur langen Gare kennen, die du dann später einfach auf die Sauerteig-Variante übertragen kannst.
Sonja Bauer mit einer Schürze und beim Brot formen hinter einem Holztisch mit einer Backsteinmauer im Hintergrund.
Luftige, angeschnittene Focaccia mit Sauerteig in eine Backform.

Schritt-für-Schritt zum Sauerteig-Focaccia-Glück

1. Sauerteig fit machen

Deinen Starter 1–2× warm auffrischen (ca. 26–28 °C) und am Peak verwenden – er sich dann deutlich verdoppelt, ist leicht gewölbt, mit viele feine Bläschen durchsetzt und hat einen angenehmen, milchsaueren Duft.

2. Teig mischen & rasten lassen

Mehl und kaltes Wasser zuerst kurz vermengen, 40–60 Minuten ruhen lassen (Autolyse). Erst dann den Sauerteig und das Salz einarbeitenund gut auskneten. Der Teig darf weich sein – das gehört so bei einer guten Focaccia.

3. Sanft Spannung aufbauen

In der ersten drei Stunde 3× sanft dehnen & falten. So ordnet sich das Glutengerüst, der Teig wird geschmeidig, elastisch und kann die Luft gut halten.

4. Reifen lassen – entspannt planen mit der Über-Nacht-Methode

Meine klare Empfehlung ist die lange Reifezeit über Nacht! So planst du entspannt in den Alltag. Du lässt den Teig über Nacht (ca. 12–24 Stunden) im Kühlschrank reifen und kannst deine Focaccia backen, wenn es bei dir zeitlich reinpasst. Dieser lange „Schlaf“ sorgt für die maximale Aromabildung – die beste Sauerteig-Focaccia ist immer die mit langer Fermentation!

5. Perfekte Optik: Formen, Dimpling & Toppings für deine Sauerteig-Focaccia

Das Blech gut ölen, den Teig behutsam aufs Blech gleiten lassen und vorsichtig vom der Mitte zum Rand ausziehen, bitte nicht ausrollen. Mit eingeölten Fingern bis zum Blechboden Dellen (Dimpling) eindrücken, ohne die Luft herauszudrücken. Mit dem Dimpling entstehen die typischen großen Poren, für eine Focaccia, die außen knusprig und innen herrlich luftig ist.

Danach großzügig mit Olivenöl beträufeln, Fleur de Sel darüber geben und gern Rosmarin oder Thymian und nach Belieben Tomaten, Zwiebeln oder Oliven – nimm gern das was du liebst. Das Öl sammelt sich in den Mulden und bräunt später zu dieser unwiderstehlichen, krossen Kruste.

6. Focaccia Backen – goldene Kruste, saftige Krume

Den Backofen sehr heiß vorheizen (Ober-/Unterhitze 230–250 °C; umgedrehtes Backblech oder Backstahl gut mit aufheizen). Die Focaccia 25–30 Minuten backen, bis die Kruste goldgelb und knusprig ist. Danach gern mit ein wenig Wasser einsprühen, das macht die Kruste noch knuspriger und verleiht ihr mehr Glanz.

Nahaufnahme einer knusprigen Focaccia mit Sauerteig in eine Backform.
Luftige, angeschnittene Focaccia mit Sauerteig in eine Backform.
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Sauerteig-Focaccia – mein einfaches Rezept

Die beste Focaccia mit Sauerteig ist die einfachste! Mein erprobtes Rezept nutzt die lange Reifezeit über Nacht für ein unschlagbares Aroma und eine luftige Krume. Jetzt backen und genießen!
Rezept von Sonja
Vorbereitung: 35 Minuten
Backzeit: 25 Minuten
Gesamtzeit: 1 day 1 Stunde

Empfohlenes Zubehör

  • 1 tiefe Backform mit Rand (ca. 22 × 33 cm)
1 große Focaccia/ Blech

Zutaten

Für den Sauerteig

  • 30 g Sauerteig–Starter (Weizen)
  • 60 g Wasser (35–40 °C)
  • 60 g Tipo 0 oder Weizenmehl Type 550

Für den Teig

  • 330 g kaltes Wasser - Aus dem Kühlschrank oder mit 1–2 Eiswürfeln gekühlt
  • 500 g Pizzamehl Tipo 0 - Für lange Teigführung (ca. 12,5–13 g Protein) oder Weizenmehl Type 550 (backstark!)
  • reifer Sauerteig
  • 20 g Olivenöl
  • 12 g Salz
  • 20 g Wasser, nach Bedarf

Außerdem

  • Olivenöl
  • Fleur de Sel
  • frische Kräuter wie Rosmarin oder Thymian

Zubereitung 

Sauerteig

  • Das Anstellgut mit Wasser und Mehl gründlich mischen. Dann locker abgedeckt ca. 4–8 Stunden bei 26–28 °C reifen lassen.
    30 g Sauerteig–Starter (Weizen)
    60 g Wasser (35–40 °C)
    60 g Tipo 0 oder Weizenmehl Type 550
    Sauerteig für Focaccia.

Teig zubereiten

  • Mische das Mehl mit dem kalten Wasser. Abgedeckt 40–60 Minuten quellen lassen (Autolyse).
    (Das verkürzt die Knetzeit und beugt zu starker Teigerwärmung beim Kneten vor. → alles über Autolyse).
    330 g kaltes Wasser
    500 g Pizzamehl Tipo 0
    Autolyeteig für Focaccia.
  • Den reifen Sauerteig hinzufügen, für 10 Minuten langsam kneten. Anschließend das Salz und Olivenöl hinzufügen und den Teig weitere 3–5 Minuten auf schnellerer Stufe auskneten. Bei Bedarf das restliche Wasser einkneten.
    (Ziel-Teigtemperatur: 22–24 °C) Ob der Teig fertig geknetet ist, überprüfst du mit dem Fenstertest.
    reifer Sauerteig
    20 g Olivenöl
    12 g Salz
    20 g Wasser, nach Bedarf
    Fenstertest.

Teig reifen lassen

  • Den Teig in eine geölte Teigwanne oder Schüssel geben und ca. 3–4 Stunden bei Raumtemperatur (24−26 °C) reifen lassen. Dabei 3× dehnen & falten nach jeweils eine Stunde.
    Dann in den Kühlschrank geben, bei 6–7 °C für etwa 12–16 Stunden reifen lassen.
    Teig für Focaccia mit Sauerteig in einer Gärbox.

Am Backtag

  • Danach aus dem Kühlschrank nehmen und 1 Stunde bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen.
    Dann den Teig sanft in eine gut mit Olivenöl geölte Backform gleiten lassen und die Oberfläche leicht einölen.
    Locker abgedeckt etwa ca. 4 Stunden bei Raumtemperatur (ideal: 22–24 °C) reifen lassen, bis das Volumen nochmal deutlich zugenommen hat und der Teig luftig wirkt und Luftbläschen zu sehen sind.
    Reifer Teig für Sauerteig-Focaccia ohne Hefe.
  • Vor dem Backen mit eingeölten Fingerspitzen die typischen Mulden eindrücken, ohne die Luftblasen zu zerstören.
    Mit Fleur de Sel und frischen Kräutern bestreuen oder weiter nach Wunsch belegen.
    Fleur de Sel
    frische Kräuter wie Rosmarin oder Thymian
    Belegte Sauerteig-Focaccia mit Olivenöl, Fleur de Sel und Rosmarin.

Backen

  • Backofen rechtzeitig auf 250 °C Ober-/Unterhitze vorheizen, am besten zusammen mit einem Backstahl.
    10 Min. heiß anbacken, dann die Hitze auf 210 °C reduzieren und weitere 15–20 Min. backen (insgesamt ca. 25–30 Min.).
    Direkt nach dem Backen mit wenig Wasser einsprühen, das macht die Kruste knusprig und verleiht ihr mehr Glanz.
    Luftige, angeschnittene Focaccia mit Sauerteig in eine Backform.

Meine Tipps

Die Reifezeiten sind nur ein Richtwert! Wichtig ist die Volumen-Zunahme und die Reifzeichen.
 
Falls du dir unsicher bist, ob dein Sauerteig fit genug ist, kannst du 0,3 bis 0,6 g Frischhefe (entspricht ca. einem halben Reiskorn bis Reiskorn) ergänzen. Dies macht die Reifezeit planbarer und dient als „Versicherung“ für die lange Gare.
 

Mein Zeitplan (Beispiel)

Tag 1
  • 10:00 – Sauerteig ansetzen (4–8 Std. bei 26–28 °C)
  • 16:00 – Autolyse 40–60 Min.
  • 16:45 – Teig mischen/kneten
  • 17:00–20:00 – Stockgare 3 Std. (Falten: 18:00, 19:00)
  • 20:00 – Kaltgare 12–16 Std. (6–8 °C)
Tag 2
  • 08:00 – Herausnehmen, 1 Std. akklimatisieren
  • 09:00 – In die geölte Form, Oberfläche ölen
  • 09:05–13:05 – Endgare 4 Std. (22–24 °C)
  • 12:30 – Ofen vorheizen (250 °C, Stahl/Blech)
  • 13:05 – Dimpling + Toppings
  • 13:10-13:35 – Backen (10 Min. 250 °C → 15-20 Min. 210 °C)
  • 13:35–13:55 – 20 Min. ruhen → servieren

Nährwerte pro Portion (ca.)

Kalorien: 2225,7 kcal | Kohlenhydrate: 411,9 g | Eiweiß: 67,9 g | Fett: 29,4 g | : 1 ganze Focaccia
Lust auf mehr? Hier folgen passende Rezeptideen & hilfreiche Tipps.

Aufbewahren & Servieren: So bleibt deine Sauerteig Focaccia länger saftig

Die Focaccia schmeckt frisch am allerbesten. Aber dank des Sauerteigs hält sie sich ohnehin länger frisch als herkömmliche Focaccia mit Hefe.

  • Lagerung bei Raumtemperatur: Lasse die Focaccia vollständig abkühlen und bewahre sie dann 1–2 Tage in einem luftdicht verschlossenen Behälter oder einem Gefrierbeutel auf. Bitte nicht in den Kühlschrank geben, da Brot dort schneller altbacken wird.
  • Wieder knusprig machen: Ist deine Focaccia etwas weicher geworden? Zum Aufknuspern einfach 5–7 Minuten bei 200 °C im vorgeheizten Backofen aufbacken. Die Kruste wird wieder wunderbar kross.
  • Einfrieren: Du kannst die Focaccia prima in Stücke geschnitten einfrieren und bei Bedarf direkt im heißen Ofen wieder knusprig backen. Ein perfekter Vorrat!
Luftige, angeschnittene Focaccia mit Sauerteig in eine Backform mit frischem Basilikum daneben.

Häufige Fragen zur Sauerteig-Focaccia

Warum muss das Wasser im Teig kalt sein?

Das ist ein kleiner Trick und hängt direkt mit der Teigtemperatur zusammen! Weil dein Sauerteig Wärme mitbringt und der Teig in der Knetmaschine zusätzlich Wärme entwickelt, nutzen wir kaltes Wasser, um einer zu hohen Teigtemperatur vorzubeugen. Dadurch bildet sich eine gute Teigstruktur und die Fermentation startet schön langsam. Das Resultat: Der Teig ist perfekt vorbereitet für seinen langen, aromatischen „Schlaf“ über Nacht im Kühlschrank. Eine gute Teigstruktur ist ein Schlüssel zur besten Porung!

Was tun, wenn der Teig klebrig ist?

Das gehört bei Focaccia mit Sauerteig dazu: Der Teig ist weich und enthält relativ viel Wasser. Arbeite mit feuchten oder leicht geölten Händen statt mit Mehl und gib ihm Zeit – nach ein paar Faltzyklen wirkt er spürbar stabiler und erhält mehr Spannung.

Wie bekomme ich große Luftblasen?

Gut auskneten, dann sanft 3× dehnen & falten. Beim Formen den Teig bloß nicht ausrollen, sondern vorsichtig mit eingeölten Fingern dellen (Dimpling) eindrücken, so bleibt die Luft im Teig und es entstehen die typischen großen Poren.

Kann ich Focaccia mit Sauerteig komplett ohne Hefe backen?

Ja, absolut, ohne zusätzliche Hefe klappt das wunderbar, wenn dein Starter aktiv ist. Für mehr Planbarkeit kannst du optional eine Mini-Prise Hefe (0,05–0,1 % = 0,3–0,6 g) ergänzen, das Aroma bleibt trotzdem sauerteigtypisch. Schau dir auch gern meine Tipps an, wie du deinen Sauerteig richtig fit machst.

Wie viel Öl ist „richtig“ – und wofür?

Großzügig aber gezielt. Etwas Öl in die Form, ein dünner Film auf der Teigoberfläche und später in die Dellen. Das sorgt für knusprige, goldene Kruste und verhindert Kleben, zu viel obenauf beschwert allerdings die Porung.

Welche Mehle funktionieren am besten?

Backstarke Weizenmehle (italienisches Tipo 0/00 oder backstarkes deutsches Weizenmehl Type 550) liefern viel Elastizität. Wichtig ist ein aktiver Sauerteig, er gibt Struktur und Geschmack. Flüssigkeitsmenge ggf. schlückchenweise anpassen.

Wie bewahre ich Focaccia auf – und wie wird sie wieder knusprig?

Bei Raumtemperatur am besten luftdicht verpackt, etwa 1–2 Tage.
Einfrieren klappt auch super (am besten in Stücken). Zum Auftauen 5–7 Min. bei 200 °C im vorgeheizten Backofen aufbacken.

Luftige, angeschnittene Focaccia mit Sauerteig in eine Backform, ein Stück Focaccia wird von einer Hand herausgenommen.

Focaccia mit Sauerteig: Unschlagbares Aroma und herrlich lockere & saftige Krume

Diese Sauerteig-Focaccia ist mein liebstes Focaccia-Rezept, wenn es unkompliziert und trotzdem besonders sein soll. Die lange Reifezeit im Kühlschrank macht das Backen entspannt und gut planbar, das Ergebnis ist einfach himmlisch. Ein aktiver Sauerteig, ein bisschen Geduld und gutes Olivenöl – mehr braucht es nicht für diesen unvergleichlichen Duft, die krosse Oberfläche und die saftige Krume. Focaccia ist immer der Star auf dem Tisch: pur mit einem hochwertigen Olivenöl, als Beilage zu Antipasti, zu frischen Salaten oder natürlich als das beliebte Beilagenbrot zu Grillgemüse oder Gegrilltem.

Du hast Lust auf mehr Sauerteig-Aroma bekommen? Dann back als Nächstes meine Sauerteig-Pizza, sie ist knusprig, luftig und wunderbar bekömmlich. Wenn du Lust auf französisches Flair hast, schau dir unbedingt auch mein Sauerteig-Baguette an. Noch viel mehr Inspiration findest du bei allen Sauerteig-Rezepten auf dem Blog.

Viel Spaß beim Nachbacken und erzähl mir unten in den Kommentaren gern, welche Toppings deine Focaccia bekommen hat. Ich freue mich auf deine Ideen und Bilder!

Alles Liebe,

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Hi, ich bin Sonja

Hier gibt’s gutes Brot, süße Ideen und durchdachte Rezepte.
Backen soll Spaß machen und gelingen! Deshalb findest du bei mir erprobte Brote, Brötchen, Kuchen und Süßes mit klaren Anleitungen und vielen Tipps. Schön, dass du da bist!

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