Warum ist Schwaden wichtig?
Schwaden – das Einbringen von Wasserdampf in den Backofen – ist ein wesentlicher Schritt beim Brotbacken. Der Dampf lässt den Teigling in den ersten Minuten optimal aufgehen und sorgt für einen kräftigen Ofentrieb. Durch die kondensierte Feuchtigkeit bleibt die Teigoberfläche kühl und elastisch, sodass der Teig sich beim Backen besser ausdehnen kann. Außerdem entstehen dabei Dextrine, die für eine schöne Bräunung und einen leichten Glanz auf der Brotkruste sorgen.
Vorteile des Schwadens
1. Knusprige Kruste
Der Schwaden spielt eine entscheidende Rolle bei der Krustenbildung. Durch den verdampfenden Wasserdampf auf der Teigoberfläche verkleistert die Stärke und die Eiweiße gerinnen. Dies führt zu einer knusprigen, goldbraunen Kruste. Die Kruste würde ohne Schwaden eher hart statt knusprig werden und matt, stumpf und blass aussehen.
2. Optimales Volumen
Ohne Schwaden würde die Teighaut in der Ofenhitze schnell austrocknen und ihre Elastizität verlieren. Dies würde sich in einer geringeren Volumenzunahme führen, und der Teigling könnte unkontrolliert aufreißen.
So schwadest du richtig
Schwaden erfolgt direkt nach dem Einschieben des Teigs in den Backofen und erfordert einen kräftigen Dampfstoß. Eine einfache Tasse mit Wasser im Ofen reicht nicht aus. Stattdessen bieten sich verschiedene Methoden an:
- Dampffunktion im Ofen: Bei moderneren Öfen direkt integrierbar.
- Schwadentools (z. B. Schwadomat): Spezielle Werkzeuge für das Schwaden.
- Alusch-Methode: Eine erhitzte, ofenfeste Form mit Lavasteinen oder Edelstahlschrauben wird im Backofen stark erhitzt. Nach dem Einschieben des Teigs schüttet man schnell Wasser auf das heiße Material, das sofort verdampft. Vorsicht – Verbrennungsgefahr!
- Sprühflasche: Wasser in den Ofen sprühen, jedoch nicht die beste Methode.
In der Regel reicht es aus, 60 ml Wasser für das Schwaden zu verwenden. Wenn die Backofentür nicht gut abdichtet, kann mehr Wasser nötig sein (ca. 80–100 ml).
Wie lange und wann wird geschwadet?
Das Schwaden erfolgt hauptsächlich in den ersten 10 Minuten, wenn der Ofentrieb stattfindet. Danach sollte der Dampf durch Öffnen der Backofentür abgelassen werden, damit die Kruste knusprig wird. Wenn du eine weiche Kruste möchtest, wie bei Burger Buns, kannst du den Dampf im Ofen lassen.
Verzögertes Schwaden
Für Roggenbrote oder rustikale Mischbrote, die eine rissige Kruste haben sollen, wird der Dampf erst nach 1–3 Minuten eingebracht. So entsteht eine kräftigere Krustenstruktur.
Wann wird kräftig geschwadet?
Kräftiges Schwaden ist bei Backwaren aus Weizenmehl empfehlenswert, insbesondere wenn der Teig eine Untergare hat und ein starker Ofentrieb gewünscht ist. Auch Teige, die nicht eingeschnitten werden, wie Burger Buns oder Ciabatta, profitieren von kräftigem Dampf, um ein unkontrolliertes Aufreißen zu verhindern.
Wann ist Schwaden unnötig?
- Übergare: Bei Broten mit Übergare ist Schwaden oft nicht erforderlich, da eine rasche Verkrustung die Form stabilisiert und das Breitlaufen des Teigs verhindert.
- Topfbrot: Brot im Gusstopf oder Dutch Oven benötigt keinen zusätzlichen Dampf. Die im Teig enthaltene Feuchtigkeit reicht für die Krustenbildung.
- Eistreiche oder Laugengebäck: Dampf ist hier unerwünscht, da Eistreiche und Natronlauge die Teighaut bereits elastisch halten oder für Glanz sorgen.
Nützliche Helfer zum Schwaden
Videos mit verschiedenen Möglichkeiten, Dampf im Backofen zu erzeugen
Häufige Fragen zum Schwaden
Damit sich der Teigling während der ersten Minuten im Backofen gut ausdehnen kann und dabei ein guter Ofentrieb entsteht, ist zu Backbeginn Wasserdampf nötig: der sogenannte Schwaden. Die Feuchtigkeit kondensiert auf der Teigoberfläche und hält diese dabei kühl und elastisch.
Gleichzeitig löst das Kondensat Dextrine (Zuckerstoffe) aus der Stärke in der Teigoberfläche, wodurch eine schöne Bräunung sowie ein leichter Glanz der Brotkruste entsteht.
Zudem ist Schwaden wichtig für die Krustenbildung. Durch die Hitze der verdampfenden Feuchtigkeit auf der Teighaut verkleistert die darin enthaltene Stärke und Eiweißstoffe gerinnen, was zu einer krossen Kruste führt.
Ohne Schwaden würde die Teighaut in der Ofenhitze sofort austrocknen und die Elastizität verlieren. Außerdem gäbe es keine optimale Volumenzunahme und / oder der Teigling würde unkontrolliert aufreißen. Die Kruste wird ohne Schwaden zudem eher hart statt knusprig und sieht matt, stumpf und blass aus.
Direkt nach dem Einschießen wird geschwadet. Dabei ist es wichtig, dass schlagartig ein kräftiger Dampfstoss erzeugt wird. Eine mit Wasser gefüllte Tasse auf dem Backofenboden reicht daher nicht!
Schwaden kann durch Dampffunktion im Ofen, Schwadentools (z. B. Schwadomat), die sogenannte Alusch-Methode oder durch Sprühen mit Blumenspritzflasche in den Ofen (nicht optimal) erzeugt werden.
Bei der Alusch-Methode wird eine ofenfeste Form (möglichst aus Edelstahl) mit Lavasteinen, Schrauben oder Nägeln aus Edelstahl oder kleinen Edelstahl-Kugeln gefüllt und gut im Backofen mit aufgeheizt. Die Füllmenge sollte möglichst nicht weniger als 1 kg betragen. Das Grundprinzip ist hier eine starke Oberflächenvergrößerung, wodurch das Wasser schlagartig verdampft.
Nach dem Einschießen wird rasch Wasser auf das heiße Material geschüttet.
Achtung, hier besteht Verbrennungsgefahr! Gut macht sich deshalb hierfür eine Blasenspitze.
Zum Schwaden reichen in der Regel 60 ml Wasser aus, außer die Backofentür dichtet nicht gut. Dann wird mehr benötigt, zum Beispiel 80–100 ml Wasser.
Es sollte möglichst kein Wasser auf den heißen Ofenboden gekippt werden! Dies kann den Backofen beschädigen und fällt nicht unter die Garantie des Herstellers.
Größtenteils wird für die ersten 10 Minuten beim Backprozess geschwadet, wo auch hauptsächlich der Ofentrieb stattfindet.
Nach Abschluss des Ofentriebs wird der Dampf durch Öffnen der Backofentür abgelassen, damit die Kruste knusprig wird.
Soll ein Gebäck eher weich bleiben, wie beispielsweise Burger Buns oder Milchbrot, kann der Dampf auch gezielt im Backraum gelassen werden.
Sollen Roggen- oder kräftige Mischbrote eine rustikal aufgerissene Kruste bekommen, wird dies durch ein geringes Schwaden und über den Zeitpunkt des Dampfablassens gesteuert. Manchmal wird dann auch nicht geschwadet.
Das Schwaden kann je nach Rezept auch leicht verzögert stattfinden. Bei den meisten Roggenbroten wird beispielsweise erst nach 1–3 Minuten geschwadet, damit es zu einer rustikal aufgerissenen Kruste kommt. Manchmal wird bei Roggenbrot aber auch sofort geschwadet und der Dampf schon nach 1–4 Minuten abgelassen. Ziel ist dabei eine schnelle Krustenbildung und damit der Teigling nicht breit läuft und das Brot nicht zu flach wird.
Kräftig geschwadet wird hauptsächlich bei Backwaren aus Weizenmehl, wenn ein kräftiger Ofentrieb gewünscht ist und wenn der Teig Untergare oder knappe Gare hat.
Wie weit ein Teig gereift ist, wird mit dem sogenannten Fingertest überprüft.
Backwaren wie Burger Buns oder Ciabatta, die nicht eingeschnitten werden, werden ebenfalls kräftig bedampft, um die Teighaut elastisch zu halten und ein unkontrolliertes Aufreißen zu verhindern.
Backwaren mit Übergare werden nicht bedampft. Hier ist ein rasches verhauten der Teigoberfläche erwünscht, um ein Breitlaufen des Teiglings so gut wie möglich zu reduzieren. (Die Backwaren sehen dann eher matt aus, wie aus dem Steinbackofen.)
Topfbrot, also Brot, das in einem Gusstopf/Dutch Oven gebacken wird, braucht nicht bedampft zu werden. Hier reicht in dem sehr kleinen Backraum die im Teig enthaltene Feuchtigkeit aus.
Bei Verwendung von Eistreiche oder Natronlauge wird normalerweise nicht geschwadet.
Denn die Eistreiche hält die Teighaut elastisch und würde durch kräftiges Schwaden von der Teigoberfläche abgewaschen.
Bei Laugengebäck hingegen ist sogar eine trockene Backatmosphäre erwünscht, um den Glanz des Laugenbäcks zu fördern.
Der Hauptvorteil des Schwadens beim Brotbacken ist, dass die Feuchtigkeit, die durch das Schwaden erzeugt wird, die Oberfläche des Brotteigs feucht hält, was es ihm ermöglicht, sich während der ersten Minuten des Backens gut auszudehnen. Dies führt zu einem besseren Ofentrieb und damit zu einem größeren Brotvolumen. Das Schwaden hilft auch, eine knackige, glänzende Kruste zu erzeugen.
Ein gut bedampftes Brot hat eine kräftige und gleichmäßige Bräunung sowie eine knusprige Kruste. Wenn Ihr Brot blass oder matt aussieht oder eine harte statt knusprige Kruste hat, dann haben Sie wahrscheinlich nicht genug geschwadet.
In der Regel reichen 60 ml Wasser für den Schwaden aus, es sei denn, die Backofentür dichtet nicht gut ab. In diesem Fall kann mehr Wasser benötigt werden, zum Beispiel 80–100 ml.
Während es möglich ist, Brot ohne Schwaden zu backen, wird das Ergebnis wahrscheinlich weniger zufriedenstellend sein. Ohne Schwaden trocknet die Teighaut in der Ofenhitze schnell aus und verliert ihre Elastizität, was zu einer suboptimalen Volumenzunahme und möglicherweise zu einem unkontrollierten Aufreißen des Teigs führen kann. Die resultierende Kruste könnte eher hart als knusprig und matt, stumpf und blass sein.
Eine gute Alternative stellt das Backen im Topf dar.
Bei der Alusch-Methode ist es wichtig, beim Aufgießen des Wassers auf das heiße Material Vorsicht walten zu lassen, um Verbrennungen zu vermeiden. Eine Blasenspritze eignet sich gut, um Wasser sicher auf das heiße Material zu gießen. Es ist auch ratsam, Ofenhandschuhe zu nutzen.
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