Heute habe ich für euch ein Rezept für Pikku Pulla, das sind sehr leckere, süße Hefebrötchen. Ursprünglich stammt dieses Rezept aus Finnland und gehört dort wohl traditionell zum Frühstück.
„Pikku“ bedeutet dabei soviel wie „klein“ und „Pulla“ steht für Hefegebäck oder Hefeteilchen. Wenn ihr also statt 12 kleinen Brötchen weniger und dafür größere formt, dann habt ihr finnische „Pulla“.
Das Rezept habe ich allerdings etwas abgewandelt, die Hefemenge deutlich reduziert und im Gegenzug die Gehzeiten etwas verlängert.
Weiterhin habe ich noch etwas Lievito Madre (italienischer Sauerteig) hinzugefügt. Diesen könnt ihr natürlich mit etwas mehr Hefe ersetzen, wenn ihr keinen Lievito Madre habt. Dies habe ich natürlich im Rezept für euch vermerkt. Auch eine Über-Nacht Variante habe ich wieder dabei, bei der die Pikku Pulla morgens nur noch in den Ofen geschoben werden müssen. (Sie lassen sich fertig gebacken übrigens auch wunderbar einfrieren.) Uns schmecken sie nicht nur zum Frühstück, sondern auch zu einer Tasse Kaffee am Nachmittag sehr gut. Die Pikku Pulla sind etwas vergleichbar mit einem saftigen Hefezopf, aber zarter und saftiger.
Weiterhin habe ich noch etwas gerieben Tonkabohne mit in den Teig gegeben und die ursprüngliche Menge von Kardamom reduziert. Dies könnt ihr natürlich ganz nach eurem Geschmack variieren. Die Pikku Pulla sind hier nur mit Hagelzucker bestreut, typischerweise werden sie wohl auch manchmal noch mit gehackten Nüssen oder Mandeln bestreut.
Probiert das Rezept unbedingt mal aus, diese leckeren kleinen Brötchen schmecken wirklich sehr gut, werden schön fluffig und nicht trocken. Schon der Duft in der Wohnung beim Backen verleitet dazu, am liebsten sofort rein zu beißen, wenn sie fertig sind. Weitere leckere Brötchen-Rezepte findet ihr hier…
Zutaten:
(für 12 kleine Brötchen)
- 510 g Mehl (Type 550 oder Dinkel Type 630)
- 200 ml Milch, lauwarm (alternativ Milch)
- 10g Hefe, frisch
- 75g Lievito Madre, aufgefrischt oder zusätzlich 10g Hefe
- 70 g Zucker
- 1 Tütchen Vanillezucker (=10g)
- 2 Eier (Zimmertemperatur)
- 40g Öl, geschmacksneutral oder mit Buttergeschmack, z.B. „Albaöl“
- 10g Butter, weich
- 1/2 Tl Salz
- 1/4 Tl Kardamom (eigentlich 1 Tl im Originalrezept)
- etwas geriebene Tonkabohne (optional)
- Hagelzucker zum bestreuen
- gehackte Mandeln oder Haselnüsse (optional)
- Lievito Madre ist ein spezieller italienischer Sauerteig, der eher mild ist und recht fest geführt und auch „Hefemutter“ genannt wird. Ein Rezept dafür findet ihr hier.
Zubereitung:
- 200 ml Milch (lauwarm erwärmt), 10g Hefe + 75g Lievito Madre sowie 10g Vanillezucker und 100 g Mehl in eine Rührschüssel geben und gut mischen. Diesen Vorteig an einem warmen Ort ca. 30 min. gehen lassen.
- Ein Ei trennen. Das Eiweiß für später aufheben.
- Das Eigelb, 1 Ei, 1/2 Tl Salz, 70g Zucker, und 1/4 Tl Kardamom, evtl. etwas geriebene Tonkabohne sowie die restlichen 410 g Mehl und zuletzt 40g Öl und 10g Butter zum Vorteig geben. Mit dem Knethaken für etwa 10 Min. zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
- Den Teig nun abgedeckt in einer geölten Schüssel für etwa 60 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen(Oder in der beheizbaren Rührschüssel gehen lassen.). Er sollte sich in dieser Zeit mindestens verdoppelt haben.
- Danach aus dem Teig 12 einzelne Brötchen schleifen und auf den leicht gefettetes Backblech oder in eine große Auflaufform legen. An einem warmen Ort abgedeckt 60 Min. gehen lassen ODER über Nacht abgedeckt im Kühlschrank (meiner hat 5°C).
- Nach der Gehzeit die Brötchen mit dem übrigen Eiklar bestreichen und mit Hagelzucker (und gehackten Haselnüssen/ Mandeln) bestreuen.
- Anschließend etwa 25 min. im kalten Ofen bei 210-220 °C Ober-Unterhitze backen.
- Die Brötchen sollten danach schön goldbraun sein.
- Am allerbesten schmecken sie frisch gebacken.
Zubereitung mit Thermomix:
- 200 ml Milch, 10g Hefe + 75g Lievito Madre (oder 10g Hefe) sowie 10g Vanillezucker und 100 g Mehl in den Mixtopf geben und für 2 Min/ 37°C/ Stufe 3 mischen. Diesen Vorteig im Mixtopf ca. 30 min. gehen lassen.
- Ein Ei trennen. Das Eiweiß für später aufheben.
- Das Eigelb, 1 Ei, 1/2 Tl Salz, 70g Zucker, und 1/4 Tl Kardamom, evtl. etwas geriebene Tonkabohne sowie die restlichen 410 g Mehl und zuletzt 40g Öl und 10g Butter zum Vorteig geben. Für etwa 8 Min./ Teigknetstufe zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
- Den Teig nun abgedeckt in einer geölten Schüssel für etwa 60 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Er sollte sich in dieser Zeit mindestens verdoppelt haben.
- Danach aus dem Teig 12 einzelne Brötchen schleifen und auf den leicht gefettetes Backblech oder eine große Auflaufform legen. An einem warmen Ort abgedeckt 60 Min. gehen lassen ODER über Nacht abgedeckt im Kühlschrank (meiner hat 5°C).
- Nach der Gehzeit die Brötchen mit dem übrigen Eiklar bestreichen und mit Hagelzucker (und evtl. gehackten Haselnüssen) bestreuen.
- Anschließend etwa 25 min. im kalten Ofen bei 210-220 °C Ober-Unterhitze backen.
- Die Brötchen sollten danach schön goldbraun sein.
- Am allerbesten schmecken sie frisch gebacken.
10 Kommentare zu „Pikku Pulla (süßes finnisches Hefegebäck)“
Hallo, ich bin etwas verwirrt: In der Zutatenliste werden 75 g Lievito Madre angegeben, in der Zubereitung mit dem Thermomix jedoch nur 60 g. Welche Angabe ist denn richtig?
Liebe Kirstin, 75g ist richtig. 🙂
Bei Übernachtgare muß der Teig vor dem backen akklimatisieren, wenn ja wielange?? Liebe Grüße Simone
Unbedingt muss er das nicht, aber ich würde sagen 30 bis 60 Minuten würden ideal sein. Oder 30 Minuten an einem warmen Ort ginge auch. LG, Sonja
Liebe Sonja, kannst du bitte kurz erklären was „bei 210 Grad im KALTEN Ofen backen“. Lieben Dank, Kathrin
Liebe Kathrin,
in den kalten Ofen geben und auf 210 Grad anschalten, so habe ich eine Zeit lang in speziellen Steingutformen gebacken. Allerdings würde ich das heute anders machen. Lieber eine halbe Stunde länger gehen lassen, derweil den Ofen vorheizen und dann im heißen Ofen backen- die Backzeit verkürzt sich dann allerdings etwas als angegeben.
Herzlichst,
Sonja
Hallo liebe Sonja,
Koch- und Backbloggs gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer und ich verfolge keinen davon, sondern „google“ einfach immer nach dem passenden Rezept für die Zutaten, die ich zu Hause habe oder speziell für einen Besuch. Heute hat es deinen Blogg getroffen 🙂 . Ich muss sagen, dass dies der erste Blogg ist, dem ich vielleicht folgen werde. Die Rezepte sind machbar, das ist wunderbar!
Nachdem ich heute früh Lust auf ein süßes Frühstück hatte, habe ich dein Rezept gewählt und auch, wenn wir mittlerweile Nachmittag haben, habe ich noch nichts anderes gefrühstückt, weil ich so voller Vorfreude bin 😀 . Die Pikku Pulla, welche von mir aufgrund meiner mangelnden Merkfähigkeit schon allerlei Alternativnamen erhalten haben, sind nun zum Endspurt in den Ofen gekommen ^^ . Aus Sympathie zu Dinkelvollkornmehl habe ich eben zum größten Teil dieses verwendet, aus Ermangelung von Öl tat es die Margarine und obwohl ich immer noch glaube, dass ich irgendwo Kardamom besitze, durfte die Weihnachtsbäckereimischung mit in die Schüssel. Dazu habe ich den Zucker von 70 auf 40 g reduziert, aber fleißig Hagelzucker und gehackte Nüsse darauf verteilt – ich bin gespannt wie ein Flitzebogen… 🙂
Das Ergebnis: herrlich nussig und angenehm süß, kernig in der Konsistenz (wegen des VOllkornmehls) und dennoch irgendwie fluffig. Sie erinnern mich entfernt an karamellisierte Dampfnudeln meiner Mutter. Deshalb werde ich sie zum Kaffee meiner Familie präsentieren. Und zwar mitten in der Woche! Herrlich 🙂
und zwar mit Vanillesoße, das sollte noch zum „Kaffee-Satz“ hinzu 😀
Das klingt noch besser, jetzt habe ich Hunger! 😀
Ach das freut mich aber! Lasst sie euch gut schmecken!
Ganz liebe Grüße,
Sonja