
5 Tipps für die perfekte Neujahrsbrezel
Die Neujahrsbrezel gelingt am besten, wenn du ein paar Dinge beachtest. Hier meine bewährten Tricks:
1. Kalte Milch für perfekte Teigtemperatur
Ich verwende kalte Milch (4–8 °C) direkt aus dem Kühlschrank. So bleibt die Teigtemperatur beim Kneten niedrig (Ziel: 24–26 °C) und der Teig entwickelt eine bessere Struktur. Er wird elastisch, geschmeidig und lässt sich wunderbar verarbeiten.
2. Butter und Salz zum Schluss
Die Butter und das Salz kommen erst am Ende dazu, wenn der Teig schon gut entwickelt ist. So wird er besonders dehnbar und bekommt diese schöne, seidige Textur. Die Hefe kann ungestört arbeiten, bevor Salz und Fett sie beeinflussen.
3. Vorbereitung am Vorabend (Übernachtgare)
Perfekt für einen entspannten Neujahrsmorgen: Lass den Teig über Nacht im Kühlschrank reifen. Nach dem Formen gibst du deine Brezel abgedeckt 10–12 Stunden in den Kühlschrank. Morgens nur noch mit Eistreiche einpinslen, mit Hagelzucker bestreuen und ab in den Ofen. So hast du frisches Glücksgebäck ohne Stress!
4. Den Strang gleichmäßig rollen
Für die klassische Brezelform ist es wichtig, dass der Strang gleichmäßig dick ist und zu den Enden hin etwas dünner wird. So bekommt die Brezel ihre typische Form und backt gleichmäßiger durch.
5. Nicht zu heiß backen
Bei mittlerer Hitze (170–180 °C) wird die Brezel innen schön fluffig und außen goldbraun, ohne zu dunkel zu werden. Die Kerntemperatur sollte bei 92–93 °C liegen – dann ist sie perfekt durchgebacken und zugleich saftig.

Mein Tipp
Miss an der dicksten Stelle des Zopfes mit einem Einstichthermometer die Kerntemperatur. Sobald das Thermometer 92 °C anzeigt, hole ich die Hefebrezel meistens aus dem Ofen. Er zieht während des Abkühlens ohnehin noch minimal nach.

Welcher Teig für die perfekte Neujahrsbrezel?
Für die Neujahrsbrezel verwende ich meinen bewährten, reichhaltigen Hefeteig – den gleichen wie für Nusszopf oder Mohnzopf. Dieser Teig ist etwas reichhaltiger als ein einfacher Hefeteig, denn er enthält Milch, Butter und Ei. Das macht die Brezel besonders weich, saftig und sie bleibt auch am nächsten Tag noch frisch.
Warum kalte Milch? Die kalte Milch sorgt dafür, dass der Teig beim Kneten nicht zu warm wird (ideal sind 24–26 °C nach dem Kneten). So kannst du ihn richtig gut auskneten, was ihm eine perfekte elastische Struktur gibt. Die Butter und das Salz kommen erst ganz zum Schluss dazu – das ist mein Geheimtipp für besonders geschmeidige Teige!
Der Fenstertest zeigt dir, ob dein Teig perfekt geknetet ist: Nimm ein kleines Stück Teig mit nassen Händen und ziehe es vorsichtig auseinander. Wenn du es dünn auseinanderziehen kannst, ohne dass es reißt, ist der Teig fertig. Du solltest fast hindurchschauen können – wie durch ein Fenster!
Übernachtgare für entspanntes Backen: Besonders praktisch für den Neujahrsmorgen ist die Kaltgare über Nacht. Der Teig bekommt dadurch noch mehr Geschmack und wird besonders bekömmlich. Einfach nach dem Formen für 10–12 Stunden in den Kühlschrank stellen. Am nächsten Morgen backen, fertig!
→ Alle Details zur perfekten Teigführung findest du in meinem Hefeteig Grundrezept.


Neujahrsbrezel aus Hefeteig
Zutaten
Für den Hefeteig
- 500 g Weizenmehl Type 550
- 260 –280 g kalte Milch
- 15 g Frischhefe - oder 5 g Trockenhefe
- 60 g Zucker
- 10 g Vanillezucker
- 1 Ei - Gr. M
- 80 g Butter - kühl, in Stücken
- 5 g Salz
- 1 TL Zitronenabrieb - optional
Zum Bestreichen & Dekorieren
- 1 Ei
- 1 EL Milch oder Sahne
- je 1 Prise Salz & Zucker
- etwas Hagelzucker
Zubereitung
Hefeteig zubereiten
- Für den Hefeteig die Hefe in der kalten Milch auflösen. Zucker, Vanillezucker, Zitronenabrieb (falls verwendet), Ei und Mehl zugeben und 10 Min. auf langsamer Stufe kneten, bis der Teig glatt und elastisch ist.500 g Weizenmehl Type 550260 –280 g kalte Milch15 g Frischhefe60 g Zucker10 g Vanillezucker1 Ei1 TL Zitronenabrieb


- Dann das Salz zugeben und weitere 5–8 Min. auf mittlerer Stufe kneten, dabei die Butter nach und nach einkneten. Der Teig sollte sich vom Schüsselrand lösen und geschmeidig sein. (Die Fensterprobe zeigt, ob der Teig fertig ist: Mit nassen Händen ein Stück Teig dünn auseinanderziehen – wenn er nicht reißt, ist er perfekt!)Den Teig in eine leicht geölte Schüssel oder Teigwanne geben.5 g Salz80 g Butter


Stockgare (1. Teigruhe)
- Den Teig abgedeckt 1,5–2 Std. bei Raumtemperatur (20–22 °C) reifen lassen, bis er sich mindestens verdoppelt hat.(Alternativ geht auch Kaltgare über Nacht: 30 Min. bei Raumtemperatur anspringen lassen, dann abgedeckt 10–12 Std. in den Kühlschrank geben. Am nächsten Tag 60 Min. bei Raumtemperatur aufwärmen lassen, bevor du weitermachst.)


Brezel formen
- Die Arbeitsfläche leicht bemehlen. Den Teig in zwei Teile teilen: 2/3 für die Brezel und 1/3 für den Zopf. Die kleinere Teigportion (1/3) in 3 gleich große Stücke teilen.


- Die drei Teigstücke jeweils rundschleifen und kurz entspannen lassen.Die größere Teigportion (2/3) zu einem langen, gleichmäßigen Strang rollen (80–90 cm). Die Enden sollten etwas dünner sein.


- Brezel formen: Den Strang zu einem U legen, die beiden Enden zweimal miteinander verschlingen (wie eine Kordel) und auf den dicken Bauch legen. Sanft festdrücken.Die fertig geformte Brezel auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen.


- Zopf flechten: Jede Teigkugel zu einem Strang rollen (ca. 25–30 cm) und zu einem klassischen 3er-Zopf flechten.


- Zopf aufsetzen: Den Bauch der Brezel mit etwas Milch bestreichen (damit der Zopf gut klebt). Den geflochtenen Zopf mittig auf den Bauch der Brezel legen und leicht andrücken.


Stückgare (2. Teigruhe)
- Die Brezel abgedeckt nochmals 60–90 Minuten bei Raumtemperatur reifen lassen, bis der Teig sichtbar aufgegangen ist.Alternativ über Nacht im Kühlschrank: Die Brezel abgedeckt in den Kühlschrank geben und 10–12 Std. reifen lassen. Am nächsten Morgen die Brezel aus dem Kühlschrank nehmen und ohne akklimatisieren backen.
Backen
- Backofen auf 170–180 °C Ober-/Unterhitze (150–160 °C Umluft) vorheizen.
- Das Ei mit der Milch, dem Zucker und Salz verquirlen.Die Hefebrezel zweimal mit der Eistreiche bestreichen und mit Hagelzucker (oder Mandelblättchen) bestreuen.1 Ei1 EL Milch oder Sahneje 1 Prise Salz & Zuckeretwas Hagelzucker


- Im unteren Drittel des Ofens ca. 35 Min. backen, bis sie goldbraun ist. Falls sie zu schnell bräunt, nach 20 Min. locker mit Alufolie abdecken.Optional nach 2–3 Minuten verzögert wenig schwaden (Dampfstoß) und den Dampf während der gesamten Backzeit nicht ablassen.(Kerntemperatur: Bei 92–93 °C in der Mitte ist die Brezel perfekt durchgebacken – nicht in den Zopf stechen!)


- Danach auf einem Kuchengitter lauwarm auskühlen lassen.


Meine Tipps
So geht’s im Thermomix:
Hefeteig: Alle Zutaten (außer Salz und Butter) für 5 Min. | Teigknetstufe kneten.Dann 3–5 Min. | Teigknetstufe weiter kneten, Salz und die Butter dabei portionsweise durch die Deckelöffnung hinzufügen. Variante mit Lievito Madre:
Du kannst 100 g Hefeteig durch 100 g aktiven Lievito Madre ersetzen (Teigansatz, kein fester LM). Dann braucht der Teig etwas länger zum Gehen (2,5–3 Std. Stockgare oder 12–14 Std. im Kühlschrank). Der Geschmack wird dadurch noch aromatischer! Für mehrere kleine Brezeln:
Teile den Teig in 2–3 Portionen und forme entsprechend kleinere Brezeln (60–70 cm lange Stränge). Backzeit reduziert sich auf ca. 25–30 Min.
Aufbewahrung:
Die Brezel bleibt in einer Frischhaltedose oder luftdicht verpackt 3–4 Tage frisch und saftig. Du kannst sie auch einfrieren: Frisch gebacken (ohne Zuckerguss) auskühlen lassen, einfrieren und bei Bedarf im Ofen aufbacken.
Nährwerte pro Portion (ca.)
Neujahrsbrezel flechten – so gelingt die klassische Form
Die klassische Brezelform sieht auf den ersten Blick kompliziert aus, ist aber eigentlich ganz einfach! Ich zeige dir Schritt für Schritt, wie du die typische Form hinbekommst:
Die klassische Methode:
- Strang rollen: Roll 2/3 vom Teig zu einem langen, gleichmäßigen Strang (ca. 80–90 cm lang). Wichtig: Die Mitte sollte etwas dicker sein und die Enden dünner – so bekommt sie ihre typische Form.
- U-Form legen: Lege den Strang zu einem U, mit dem dicken Bauch unten und den dünneren Enden oben.
- Enden verschlingen: Nimm die beiden dünnen Enden und verschlinge sie miteinander, als würdest du eine Kordel drehen oder einen lockeren Knoten machen.
- Auf den Bauch legen: Leg die verschlungenen Enden auf den dicken Bauch der Brezel und drücke sie sanft fest. Fertig ist deine Brezel!
- Zopf flechten: Das restliche Drittel vom Teig formst du zu drei gleich großen Teigkugeln und rolst dieses dann zu 25–30 cm langen Strängen mit schmalen Enden. Daraus flechtest du einem klassischen Dreistrangzopf. Nun pinselst du den Bauch der Brezel mit etwas Milch ein, legst den Zopf darauf und drückst ihn leicht fest. Fertig!
Tipp: Wenn sich der Teig beim Formen zusammenzieht, lass ihn 10–15 Minuten entspannen und versuch es dann nochmal. Der Teig wird dann deutlich kooperativer!
Alternative: Geflochtene Brezel
Du kannst die Brezel auch aus einem 3er-Zopf formen: Teile den Teig in 3 Stränge, flechte sie zu einem klassischen Zopf und forme diesen dann zur Brezelform. Das sieht besonders festlich aus!
Für mehrere kleine Brezeln:
Das Rezept ergibt 1 große Neujahrsbrezel (ca. 800–900 g) oder 2–3 kleinere Brezeln. Für kleine Brezeln den Teig entsprechend teilen und etwas kürzere Stränge rollen (ca. 40–50 cm).


Bedeutung & Bräuche – Warum wir Brezeln zum Neujahr schenken
Die Neujahrsbrezel ist viel mehr als nur ein leckeres Gebäck, sie ist ein traditionsreiches Glückssymbol! Ihre verschlungene Form steht für die Verbundenheit der Menschen und die Unendlichkeit. Die Brezel verbindet die Enden des alten Jahres und führt uns ins neue Jahr – ein wunderschöner Gedanke, oder?
Früher war es Brauch, dass Paten ihren Patenkindern am Neujahrstag eine große, reich verzierte Brezel schenkten. Diese sollte Glück, Gesundheit und Wohlstand für das kommende Jahr bringen. In manchen Regionen wurde sogar eine Münze in die Brezel eingebacken – wer sie fand, hatte besonderes Glück im neuen Jahr!
Heute ist die Neujahrsbrezel ein wunderbares Ritual für die ganze Familie: Gemeinsam am Silvesterabend vorbereiten, am Neujahrsmorgen backen und beim Frühstück mit Butter und Marmelade genießen. Oder du verschenkst sie an deine Liebsten als süßes Zeichen der Verbundenheit!
Deko & Varianten für dein Glücksgebäck
Die klassische Neujahrsbrezel wird vor dem Backen mit Ei bestrichen und mit Hagelzucker bestreut – das gibt ihr den typischen Glanz und den leichten Crunch. Aber es gibt noch viele andere schöne Varianten:
Klassiker mit Hagelzucker
Die Brezel vor dem Backen mit Eistreiche (oder Sahne/Milch) bestreichen und großzügig mit Hagelzucker bestreuen. Der karamellisiert leicht beim Backen und gibt eine herrlich knusprige Oberfläche.
Mandel-Brezel
Statt Hagelzucker gehobelten Mandeln verwenden – das gibt einen feinen, nussigen Geschmack und sieht wunderschön aus.
Mit Mohn oder Sesam
Für eine salzigere Variante kannst du auch Mohn oder Sesam als Topping nehmen und den Zucker im Teig etwas reduzieren.. Die Brezel wird dann herzhafter und passt auch toll zu Käse!
Glückscent einbacken (traditionell)
Der alte Brauch: Wickel eine saubere Münze (5 Cent oder 10 Cent) in Alufolie und arbeite sie beim Formen in den Teig ein. Wer sie findet, hat besonders viel Glück im neuen Jahr! Wichtig: Warne deine Gäste vor, damit niemand auf die Münze beißt.
Zuckerguss für Glanz
Nach dem Backen mit einem einfachen Puderzucker-Guss (Puderzucker + etwas Milch oder Zitronensaft) bestreichen – so glänzt die Brezel besonders schön und bleibt länger saftig.


Dein Glücksbringer fürs neue Jahr
Diese Neujahrsbrezel ist mehr als nur ein Gebäck – sie ist ein wunderbares Ritual, um das neue Jahr zu begrüßen. Ob du sie am Silvesterabend vorbereitest und am Neujahrsmorgen frisch backst, ob du sie deinen Patenkindern schenkst oder einfach mit der Familie beim Neujahrsfrühstück genießt: Die verschlungene Form symbolisiert Verbundenheit, Glück und einen guten Start ins neue Jahr.
Das Schönste daran? Der Duft von frisch gebackenem Hefeteig, der durchs Haus zieht, während draußen vielleicht noch die letzten Silvesterraketen knallen. Und wenn du dann die erste Scheibe mit Butter und Marmelade genießt, weißt du: Das Jahr kann nur gut werden!
Lust auf mehr Hefeteig-Rezepte? Dann probier unbedingt auch Omas Dampfnudeln mit Vanillesoße oder die Variante mit Salzkruste: Salzige Dampfnudeln. Und wenn du auch so ein großer Streuselfan bist wie ich, wirst du Omas Klassiker lieben: Streuselkuchen vom Blech!
Verrat mir gerne in den Kommentaren, ob du die Neujahrsbrezel schon gebacken hast und wie sie bei deinen Liebsten ankam! Ich bin total gespannt auf deine Erfahrungen und freue mich über Fotos.
Alles Liebe,








